04.05.2023
Quantum Technologies: Venture Capital and Industry meets Talent and Startups

HQIC x DLR

 

„Hamburg macht große Schritte beim Thema Quantentechnologie und soll künftig eine starke Rolle spielen. Dabei kommt uns der enge und konstruktive Austausch zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft in Hamburg zugute.“ Die Worte von Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard konnte man nur zu gut nachfühlen – denn das „Venture Capital and Industry meets Talent and Startups” Event in Hamburg zeigte einmal mehr die starke Rolle der Hansestadt beim Thema Quantentechnologien. Dementsprechend voll war es in den Räumen des Digital Hubs in der Speicherstadt.

Im Herzen Hamburgs trafen sich Startups, Politiker:innen, VC-Player, Family Offices, Wissenschaftler:innen und Vertreter:innen aus der Industrie, um gemeinsam über die Möglichkeiten von Quantum Computing zu sprechen und Synergien zu entdecken sowie Investitionsmöglichkeiten in vielversprechende DeepTech-Projekte gemeinsam auszuloten.

Der Veranstaltungsort unweit des Hamburger Hafens könnte kaum passender sein, denn gerade in der Logistik könnte Quantum Computing für eine wahre Revolution der Abläufe sorgen. Seefrachtrouten, Hafenkoordination und Containersortierung sind sehr komplexe Herausforderungen mit schier unendlichen Variationen und Faktoren. Hier könnte zukünftig der Einsatz von Quantencomputing für eine drastische Steigerung der Effizienz sorgen.

 

Hamburg macht Tempo

 

Das ist aber nur ein Beispiel von vielen, betont Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard. „Wir sind stolz, dass Hamburg gerade auch Startups begeistern kann. Gemeinsam machen wir Hamburg und die Metropolregion fit für den Einsatz der Quantentechnologien.“

Um diese Chancen und Möglichkeiten zu nutzen, geht es im norddeutschen Stadtstaat mit großem Tempo voran. 34 Millionen Euro werden investiert, um ein robustes Netzwerk mit der entsprechenden Expertise aufzubauen. Die Politik in der Hansestadt hat klargemacht, dass sie voll und ganz auf Innovationen Forschung in dem Bereich setzt. Innerhalb eines Jahres wurden HQIC und das Innovationszentrum des DLR gegründet. 208,5 Millionen Euro Bundesgelder stehen für Projekte bereit, die in Hamburg entstehen werden.

 

Mut und Wissen in der Region

 

Dass dieses Geld nicht im luftleeren Raum hängt, liegt daran, dass sich ein vitales Ökosystem gebildet hat, welches sich auf eine robuste Forschungsgrundlage in der Metropolregion verlassen kann. Darunter fällt zum Beispiel der „Rymax 1 Quantenoptimierer“ der Universität Hamburg, einer von wenigen Quantencomputern der nächsten Generation weltweit. Derartige Großprojekte sind oft das Ergebnis von enger Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. So wird der Bau des Computers von großen Playern wie der Otto Group und der HHLA unterstützt. Die Liste ließe sich problemlos über Spitzenprojekte der TUHH, des DESY, des DLR und der Fraunhofer Institute erweitern. Letztere haben erst jüngst verkündet ihr Know-How im „Fraunhofer Industrial Application Center Quantum Computing Hamburg” zu bündeln.

 

Großes Potential und spannende Projekte

 

Aber zurück zu den ehrwürdigen Backsteingebäuden in der Speicherstadt. Viele der Teilnehmenden hatten zuvor bereits das „3. Austauschforum Quantencomputing – Spin up“ im Hamburger Congress Center besucht, aber von Müdigkeit keine Spur. Gespannt wurden den Worten von Anna Christmann (BMWK), Prof. Dr. Lemmer (DLR Vorstand), HQCI CEO Alois Kritl und Dr.-Ing. Robert Axmann vom QCI zugehört.

Es folgte ein Vortrag des größten Quantentechnologie-Konsortiums der Industrie, „QUTAC“, das von Lufthansa Industry Solutions repräsentiert wurde. Außerdem waren Siemens, SAP, Merck, Airbus, ATOS und weitere Industrievertreter:innen vor Ort, um sich die innovativen Quantum Ideen der Startups anzuschauen.

Nach den Worten der Hamburger Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard, hatten sechs Startups die Chance, ihre Produkte und Ideen zu pitchen. Dabei wurde allen VC-Vertreter:innen schnell klar, welches immense Potential in den Konzepten der Startups (u.a. Anachqor, NoisyLabs, Diatope, XeedQ, Kiutra ) steckt. Es war also kein Wunder, dass sich Jungunternehmer:innen und Venture Capital Vertreter:innen im Anschluss bei einem Kaltgetränk bestens unterhielten. Denn sowohl auf VC-Seite, als auch auf Startup-Seite war völlig klar, dass sich am Standort Hamburg Großes bewirken lässt, wenn man das immense Potential der Grundlagenforschung in Richtung Anwendung bringt.

 

Mit VC Anwendungsreife schaffen

 

Der Abend hat eindeutig gezeigt, dass großes Interesse besteht, die Entwicklungen aus der Forschung in Richtung Marktreife zu bewegen und dafür verstärkt auf Venture Capital zu setzen. Denn Fakt ist, dass Startups der Innovationsmotor sind, um Grundlagenforschung in die Praxis zu überführen.

Nicht umsonst sagt Anna Christmann, Koordinatorin für Luft- und Raumfahrt und  Beauftragte des Bundesministeriums für Wirtschaft- und Klimaschutz für die digitale Wirtschaft und Start-ups: „Für eine europäische Souveränität müssen wir unseren Unternehmen den Zugang zu Quantencomputing Hardware und Software auf dem Stand der Technik sichern. Dazu unterstützen wir insbesondere Start-ups, die in dem hochgradig dynamischen Umfeld eine treibende Kraft der Innovation sind.“